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Eisenmangel: Lukratives Geschäft mit umstrittener Infusion
Eisenmangel - immer mehr Patienten kommen mit dieser Diagnose aus der Arztpraxis. Vor wenigen Jahren galt ein Ferritin-Wert von 30 im Blut als normal - heute behandeln viele Aerzte Patienten mit solchen Werten.
Dies ist zwar unter Fachleuten umstritten, doch für die Gesundheitsindustrie ein gutes Geschäft. Denn Aezte verschreiben bei Eisenmangel oft Infusionen. Dabei fliesst während rund 30 Minuten eine grössere Menge Eisen direkt ins Blut. Um die 200 Franken kostet eine einzelne Infusion. Für den Arzt ist eine Infusion ein einträgliches Geschäft: Für das Eisenpräparat von der Pharmafirma VIFOR zahlt er nur und 40 Franken.
Doch viele Fachleute äussern Bedenken. Der Zürcher Hausarzt Thomas Walser lehnt das hochdosierte "Ferininjekt" von VIFOR ab und verabreicht nur die bewährten, moderat dosierten Infusionen oder Eisentabletten.:"Es ist natürlicher und belastet den Körper weniger, wenn man das Eisen auf mehrere kleinere Portionen verteilt". Besonders der Einsatz bei Schwangeren ist sehr umstritten: "Es ist überhaupt nicht untersucht, wie sich das viele Eisen auf den Fötus auswirkt".
Eisenhaltige Lebensmittel sind daher die erste Wahl - viele Patienten brauchen gar keine Infusion. Oft reicht es aus, eisenhaltige Lebensmittel (rotes Fleisch, Leber, Linsen, Vollkornprodukte, Nüsse, Mais etc.) zu bevorzugen.
Wenn der Arzt einen Eisensmangel feststellt, verschreibt er normalerweise zuerst Eisentabletten. Infusion sollte man erst in Betracht ziehen, wenn dies nichts nützt. |
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